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September 19, 2025 8 min lesen.
Die Wechseljahre (Klimakterium) stellen eine natürliche Lebensphase jeder Frau dar, in der sich der Hormonhaushalt deutlich verändert. Meistens beginnen sie zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr und sind durch den Übergang von der letzten regelmäßigen Menstruation bis zum Ende der fruchtbaren Phase gekennzeichnet (Burger et al. 2007).
Der Rückgang der Eierstockfunktion führt zu einem Absinken von Östrogen, Progesteron und teilweise auch Testosteron. Diese Veränderungen wirken sich nicht nur auf den Zyklus aus, sondern betreffen auch Stoffwechsel, Schlaf, Stimmung und viele weitere Körperfunktionen (Santoro & Randolph 2011). Typische Begleiterscheinungen sind Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen. Wie stark die Symptome auftreten, variiert jedoch erheblich von Frau zu Frau (Freeman 2010).
Die Wechseljahre sind durch einen allmählichen Rückgang der Hormonproduktion in den Eierstöcken gekennzeichnet. Besonders betroffen sind die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron, die in der fruchtbaren Lebensphase den Zyklus regulieren und zahlreiche Körperfunktionen beeinflussen. Parallel dazu sinken auch die Spiegel von Testosteron, das bei Frauen ebenfalls eine Rolle für Energie, Muskelkraft und Libido spielt (Santoro & Randolph 2011).
Der Östrogenrückgang wirkt sich auf verschiedene Organsysteme aus. So können Schlafstörungen, Hitzewallungen, Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen auftreten. Diese Veränderungen entstehen durch die enge Verknüpfung der Hormone mit dem Zentralnervensystem, dem Stoffwechsel und dem Herz-Kreislauf-System (Burger et al. 2007).
Gewichtszunahme: Viele Frauen bemerken in den Wechseljahren eine Verschiebung der Körperzusammensetzung mit Zunahme des Bauchfetts. Dies steht in Verbindung mit sinkenden Östrogenspiegeln und einer veränderten Insulinsensitivität (Lovejoy 2003). → [Keyword: hormone wechseljahre gewichtszunahme]
Blutungsunregelmäßigkeiten: Zyklusschwankungen sind eines der ersten Anzeichen der Perimenopause. Je nach Hormonlage können die Blutungen stärker, schwächer oder unregelmäßig auftreten (Prior 1998). → [Keyword: blutung wechseljahre trotz hormone]
Hitzewallungen: Östrogenmangel beeinflusst die Thermoregulation im Hypothalamus. Dadurch kommt es zu plötzlichen Hitzegefühlen und Schweißausbrüchen (Freeman & Sherif 2007).
Erschöpfung und Schlafprobleme: Der Rückgang von Progesteron, das normalerweise eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat, kann zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen führen (Schmidt et al. 2015).
Libidoverlust: Ein Teil der Frauen berichtet über eine verringerte sexuelle Lust. Neben hormonellen Faktoren wie sinkendem Testosteron spielen auch psychische und partnerschaftliche Aspekte eine Rolle (Davison et al. 2005).
Unter dem Begriff bioidentische Hormone versteht man Substanzen, deren chemische Struktur mit den körpereigenen Hormonen – wie Östrogen oder Progesteron – identisch ist. Sie werden meist aus pflanzlichen Ausgangsstoffen wie Yamswurzel oder Soja gewonnen und anschließend synthetisch aufbereitet, sodass ihre Molekülstruktur den menschlichen Hormonen entspricht (Holtorf 2009).
In der Diskussion rund um die Wechseljahre gelten bioidentische Hormone als mögliche Alternative zur klassischen Hormonersatztherapie. Befürworter verweisen darauf, dass bioidentische Präparate vom Körper besser erkannt und verarbeitet werden könnten, da sie exakt den natürlichen Hormonen gleichen (Sood et al. 2011). Kritiker wiederum betonen, dass die Datenlage für eine generelle Empfehlung noch begrenzt sei und dass auch bioidentische Hormone den gleichen Risiken unterliegen können wie konventionelle Hormonpräparate, beispielsweise im Hinblick auf Brustkrebs oder Thrombosen (Stute et al. 2016).
Wichtig ist daher eine differenzierte, ärztliche Beratung. Jede Frau erlebt die Wechseljahre anders, und die Entscheidung für oder gegen eine Hormontherapie – bioidentisch oder nicht – sollte individuell getroffen werden. Für viele Frauen ist es hilfreich, sich über die gesamte Bandbreite an Optionen zu informieren, zu denen auch pflanzliche Begleiter aus der traditionellen Anwendung zählen.
Seit Jahrhunderten werden in unterschiedlichen Kulturen Pflanzen genutzt, um Frauen in besonderen Lebensphasen zu begleiten. In der modernen Naturheilkunde stehen dabei nicht einzelne Wirkungen im Vordergrund, sondern die traditionelle Anwendung und die Erfahrungen verschiedener Medizinsysteme.
Ashwagandha (Stress & Schlaf)
Ashwagandha (Withania somnifera) ist ein zentrales Heilkraut im Ayurveda. Es wird traditionell als sogenanntes Adaptogen beschrieben – eine Pflanze, die Körper und Geist helfen soll, besser mit Belastungen umzugehen. Besonders in Phasen hormoneller Veränderungen wird Ashwagandha seit Jahrhunderten zur Unterstützung von Schlaf, innerer Ruhe und Stressresistenz eingesetzt (Singh et al. 2011). Moderne Untersuchungen bestätigen, dass Ashwagandha die Stressachse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse) beeinflussen kann und dadurch mit einem besseren Stressempfinden in Verbindung gebracht wird (Chandrasekhar et al. 2012).
Shatavari (Frauenkraut)
Shatavari (Asparagus racemosus) wird in Indien als klassisches Frauenkraut bezeichnet. Der Name bedeutet sinngemäß „die, die hundert Männer hat“ – ein Hinweis auf seine besondere Bedeutung für das weibliche Wohlbefinden in allen Lebensphasen. In der ayurvedischen Tradition gilt Shatavari als tonisierend und stärkend für den weiblichen Organismus, besonders in Zeiten hormoneller Umstellungen wie Schwangerschaft, Stillzeit oder den Wechseljahren (Pandey & Singh 2012). Bis heute ist es in der ayurvedischen Gynäkologie ein fest verankerter Bestandteil.
Maca (Energie & Libido)
Maca (Lepidium meyenii) stammt aus den Hochlagen der peruanischen Anden, wo die Knolle seit mehr als 2000 Jahren sowohl als Nahrungsmittel als auch traditionelles Stärkungsmittel genutzt wird (Gonzales 2012). In der lokalen Kultur wird Maca vor allem in Zusammenhang mit Energie, Fruchtbarkeit und Ausdauer gesehen. In den letzten Jahren ist die Pflanze auch international als „Superfood“ bekannt geworden. Studien deuten darauf hin, dass Maca einen Einfluss auf Stimmung und Vitalität haben könnte, wobei die genauen Mechanismen noch nicht abschließend geklärt sind (Brooks et al. 2008).
Traubensilberkerze (Hitzewallungen)
Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) stammt ursprünglich aus Nordamerika und wird seit dem 19. Jahrhundert in Europa als pflanzliches Mittel in den Wechseljahren eingesetzt. Besonders bekannt ist ihr traditioneller Gebrauch bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Stimmungsschwankungen. Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass Inhaltsstoffe der Wurzel über Rezeptoren im Gehirn wirken könnten, ohne direkt in den Hormonstoffwechsel einzugreifen (Wuttke et al. 2003). Daher gehört die Traubensilberkerze zu den am besten untersuchten pflanzlichen Begleitern für Frauen im Klimakterium.
Rotklee (Phytoöstrogene)
Rotklee (Trifolium pratense) ist in Europa weit verbreitet und enthält sogenannte Isoflavone, sekundäre Pflanzenstoffe, die eine östrogenähnliche Struktur besitzen. Diese Phytoöstrogene werden seit Jahrzehnten erforscht und stehen in Verbindung mit typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen (Tice et al. 2003). In der traditionellen Anwendung wird Rotklee auch wegen seiner ausgleichenden Wirkung auf Stimmung und Haut geschätzt.
Die Wechseljahre sind nicht nur eine hormonelle, sondern auch eine stoffwechselbezogene Umstellungsphase. Ernährung, Bewegung und Lebensstil können entscheidend dazu beitragen, das Wohlbefinden in dieser Zeit zu stärken. Dabei geht es weniger um strenge Diäten, sondern um eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen und den bewussten Umgang mit Körper und Geist.
Eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern auch den Stoffwechsel von Hormonen. Lebensmittel wie Leinsamen, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte können helfen, das Gleichgewicht im Darm zu fördern (Humphreys & Rowe 2008).
Flohsamenschalen (Plantago ovata) sind reich an löslichen Ballaststoffen und tragen traditionell zur Regulierung der Verdauung bei. Durch ihre Quellstoffe unterstützen sie ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl, was gerade bei einer veränderten Gewichtsbalance in den Wechseljahren hilfreich sein kann.
Besonders interessant sind Phytoöstrogene, also sekundäre Pflanzenstoffe mit östrogenähnlicher Struktur. Sie kommen in Soja, Kichererbsen, Linsen und Leinsamen vor und stehen seit Jahren im Fokus der Forschung im Zusammenhang mit Wechseljahresbeschwerden (Messina 2014).
Grüne Pflanzen liefern nicht nur Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch Chlorophyll, das als „Pflanzenblut“ bezeichnet wird.
Chlorella, eine Mikroalge, ist reich an Eisen, Folsäure und Antioxidantien. Sie wird traditionell als stärkendes Lebensmittel genutzt und kann den Körper in Phasen besonderer Belastung begleiten.
Gerstengras enthält viele Vitamine (z. B. Vitamin C und K), Mineralstoffe und Enzyme, die zu einer vitalstoffreichen Ernährung beitragen können.
Regelmäßige Bewegung, sei es Spazierengehen, Yoga oder Krafttraining, fördert den Stoffwechsel und wirkt sich positiv auf Stimmung und Schlaf aus (Nelson et al. 2008). Ebenso wichtig sind Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen, die helfen können, Stressreaktionen abzufedern.
Neben den bereits genannten Kräutern gibt es noch weitere Pflanzen, die traditionell in Zusammenhang mit dem weiblichen Hormonhaushalt stehen:
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus): In der europäischen Pflanzenheilkunde seit Jahrhunderten genutzt, insbesondere zur Harmonisierung des Zyklus und in der Perimenopause (Sliutz et al. 1993).
Salbei (Salvia officinalis): Wird klassisch gegen übermäßiges Schwitzen angewendet und ist daher in den Wechseljahren ein beliebtes Hausmittel (Bommer et al. 2011).
Diese Kombination aus pflanzlicher Vielfalt, ausgewogener Ernährung und einem aktiven Lebensstil kann Frauen helfen, die Wechseljahre bewusster und ausgeglichener zu erleben.
Sind Hormone nötig in den Wechseljahren?
Nicht jede Frau benötigt eine Hormontherapie. Die Entscheidung hängt von der individuellen Ausprägung der Beschwerden, der Lebensqualität und möglichen Risiken ab. Während einige Frauen ohne Medikamente auskommen, profitieren andere von einer ärztlich begleiteten Therapie. Leitlinien empfehlen eine individuelle Abwägung, da Nutzen und Risiken von Frau zu Frau variieren (Stuenkel et al. 2015).
Was tun bei Gewichtszunahme trotz Hormontherapie?
Gewichtszunahme ist in den Wechseljahren häufig, unabhängig davon, ob eine Hormontherapie erfolgt oder nicht. Ursache sind vor allem der sinkende Östrogenspiegel und Veränderungen im Stoffwechsel, die die Fettverteilung beeinflussen (Lovejoy 2003). Regelmäßige Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung und Stressmanagement sind zentrale Bausteine, um gegenzusteuern.
Können pflanzliche Mittel unterstützen?
Viele Frauen greifen auf traditionelle Pflanzen wie Traubensilberkerze, Rotklee, Ashwagandha oder Shatavari zurück. Die Studienlage ist teils positiv, teils uneinheitlich, weshalb pflanzliche Mittel als begleitende Maßnahme betrachtet werden sollten, nicht als Ersatz für eine ärztlich abgestimmte Therapie (Wuttke et al. 2003; Messina 2014).
Die Wechseljahre sind eine natürliche, aber oft herausfordernde Lebensphase, in der sich der Hormonhaushalt tiefgreifend verändert. Der Rückgang von Östrogen, Progesteron und Testosteron kann eine Vielzahl von Symptomen mit sich bringen – von Hitzewallungen und Schlafstörungen bis hin zu Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen.
Während bioidentische Hormone in der Diskussion als mögliche Therapieoption stehen, spielen auch traditionelle Pflanzen eine wichtige Rolle: Ashwagandha, Shatavari und Maca aus der internationalen Heiltradition ebenso wie Traubensilberkerze, Rotklee, Mönchspfeffer oder Salbei aus der europäischen Pflanzenheilkunde. Ergänzt durch eine ausgewogene Ernährung, ballaststoffreiche Lebensmittel, Mikronährstoffe und einen aktiven Lebensstil lassen sich die Wechseljahre bewusster und oft auch gelassener gestalten.
Jede Frau erlebt diese Zeit anders – wichtig ist daher ein individueller Weg, der Wissen, Selbstfürsorge und gegebenenfalls medizinische Begleitung verbindet. So können die Wechseljahre nicht nur als Phase des Umbruchs, sondern auch als Beginn einer neuen Lebensetappe verstanden werden.
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