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  • Kurkuma für die Haut: Wirkung, Anwendung & Studien

    12 min lesen.

    Junge Frau mit reiner Haut dank natürlicher Mittel gegen Hautunreinheiten
    Inhaltsverzeichnis

    1. Kurkuma für die Haut – Was macht die Gelbwurzel so besonders?

    Kurkuma (Curcuma longa) wird seit Jahrhunderten in Ayurveda und TCM verwendet – traditionell innerlich in Speisen und Getränken, aber auch äußerlich als Paste oder Öl. Heute erlebt die Pflanze in „Clean Beauty“ und hautfreundlicher Ernährung einen klaren Aufschwung: Viele suchen naturbasierte Pflegeansätze, die oxidativen Stress reduzieren und die Hautbarriere unterstützen, ohne übertriebene Heilsversprechen. Zentraler bioaktiver Bestandteil ist Curcumin, das zusammen mit weiteren Curcuminoiden und ätherischen Ölen das Wirkprofil prägt (Gupta 2012; Hewlings 2017). Ziel dieses Beitrags ist eine wissenschaftlich fundierte Übersicht, die Wirkmechanismen, Anwendungsformen, Sicherheit und Studienlage für die Haut verständlich zusammenfasst – mit klarer Einordnung, wo Evidenz solide ist und wo Forschung noch läuft (Kasprzak-Drozd 2024).

    2. Inhaltsstoffe von Kurkuma und ihre Bedeutung für die Haut

    Curcuminoide. Die gelben Polyphenole Curcumin, Demethoxycurcumin und Bisdemethoxycurcumin gelten als Hauptwirkstoffe. In vitro und in vivo zeigen sie antioxidative und entzündungsmodulierende Eigenschaften, die für hautrelevante Prozesse wie Reduktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) und Zytokin-Signale relevant sind (Hewlings 2017; Sathyabhama 2022).

    Ätherische Öle. Neben Curcuminoiden enthält Kurkuma aromatische Terpene, u. a. Turmerone und Zingiberen. Diese tragen zum Duftprofil bei und wurden in Laborarbeiten mit antimikrobiellen und antioxidativen Effekten in Verbindung gebracht. Für die Hautanwendung sind sie vor allem als mögliche Synergisten interessant; klinische Daten sind hier jedoch noch limitiert (Kasprzak-Drozd 2024).

    Antioxidative & zellschützende Eigenschaften. Curcumin kann freie Radikale abfangen und Signalkaskaden steuern, die oxidativen Stress und lichtinduzierte Hautalterung beeinflussen – etwa über Nrf2-Aktivierung oder die Hemmung proinflammatorischer Enzyme (Hwang 2013; Deng 2021). Das ist relevant für lichtexponierte Haut und für Teints, die zu Rötungen neigen (Hwang 2013; Deng 2021).

    Fettlöslichkeit & Bioverfügbarkeit

    Curcumin ist stark lipophil und als freie Substanz schlecht resorbierbar. Klassische Strategie: Kombination mit Fett (z. B. Ölhaltiges Essen) und Piperin (aus Schwarzem Pfeffer), das in einer Humanstudie die Curcumin-Bioverfügbarkeit deutlich steigerte (Shoba 1998). Moderne Liposomen/Nano-Formulierungen verbessern Stabilität und Aufnahme zusätzlich – das spielt sowohl für Kapseln als auch für topische Produkte (Cremes, Gele, Emulsionen) eine Rolle (Prasad 2014; Tabanelli 2021; Bertoncini-Silva 2024). (Shoba 1998; Prasad 2014; Tabanelli 2021; Bertoncini-Silva 2024).

    Bezug zur Hautbarriere

    Für die Barrierefunktion sind Ceramide, Cholesterin und freie Fettsäuren in einem ausgewogenen Verhältnis entscheidend. Reviews zur Hautlipid-Matrix betonen die Schlüsselrolle der Ceramide für die Permeabilität und den transepidermalen Wasserverlust (Bouwstra 2023; Berdyshev 2024). Für Curcumin deuten experimentelle Arbeiten auf Einflüsse auf Lipidwege und Ceramid-Synthese hin – ein plausibler Ansatz, warum Curcumin in Studien Barriereparameter verbessern könnte (García-Seisdedos 2020), auch wenn direkte, große Humanstudien zur Ceramid-Modulation in gesunder Haut noch rar sind (Berdyshev 2024). (Bouwstra 2023; Berdyshev 2024; García-Seisdedos 2020).

    Take-away für die Praxis.

    Curcuminoide = antioxidativ & entzündungsmodulierend → interessant für reife, empfindliche und UV-exponierte Haut (Hwang 2013; Deng 2021).

    Ätherische Öle = potenziell antimikrobiell, aber klinisch weniger gut belegt (Kasprzak-Drozd 2024).

    Formulierung zählt: Fett + Piperin bzw. verkapselte Formen (Liposomen/Nano) können die Bioverfügbarkeit steigern – innerlich wie äußerlich (Shoba 1998; Tabanelli 2021).

    3. Wie Kurkuma auf die Haut wirkt – wissenschaftliche Mechanismen

    1. Antioxidative und entzündungshemmende Prozesse

    Curcumin zählt zu den am besten untersuchten sekundären Pflanzenstoffen mit antioxidativer Wirkung. Es kann reaktive Sauerstoffspezies (ROS) neutralisieren und gleichzeitig die Aktivität proinflammatorischer Signalwege hemmen. In Zell- und Tiermodellen wurde gezeigt, dass Curcumin die Expression von NF-κB und COX-2 reduziert, wodurch Entzündungsmediatoren wie IL-6 und TNF-α abgeschwächt werden (Aggarwal 2007). Diese Mechanismen sind relevant für Hautzustände, bei denen oxidative Schädigung und Entzündung zusammenwirken – etwa bei Akne, Rosazea oder UV-bedingter Hautalterung (Huang 2013).

    Darüber hinaus stimuliert Curcumin die Aktivität antioxidativer Enzyme wie Superoxiddismutase (SOD) und Glutathionperoxidase, was den zellulären Schutz gegenüber oxidativem Stress verbessert (Menon 2015). Diese Effekte können helfen, Rötungen und Reizungen zu mildern und die Haut gleichmäßiger erscheinen zu lassen.

    2. Unterstützung der Hautbarriere

    Eine intakte Hautbarriere verhindert Wasserverlust und das Eindringen von Schadstoffen. In experimentellen Modellen wurde gezeigt, dass Curcumin die Lipidsynthese in Keratinozyten stimuliert, insbesondere die Bildung von Ceramiden und freien Fettsäuren (Kim 2016). Diese Lipide sind essenziell für die strukturelle Stabilität der Hornschicht.

    Zudem stabilisiert Curcumin den pH-Wert der Haut und kann den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) reduzieren – ein entscheidender Faktor für trockene oder empfindliche Haut (Bouwstra 2023). Neuere Arbeiten deuten darauf hin, dass Curcumin auch die Integrität sogenannter Tight Junctions beeinflusst und so die Barrierefunktion auf zellulärer Ebene stärkt (Shen 2021).

    Diese Mechanismen erklären, warum in einigen klinischen Beobachtungen die Hautfeuchtigkeit und Glätte nach mehrwöchiger Einnahme oder äußerlicher Anwendung curcuminhaltiger Präparate zunahmen (Kasprzak-Drozd 2024).

    3. Einfluss auf Kollagen, Elastin und Hautalterung

    Oxidativer Stress fördert die Bildung von Matrix-Metalloproteinasen (MMPs), insbesondere MMP-9, die für den Abbau von Kollagen verantwortlich sind. Curcumin hemmt die Expression dieser Enzyme und schützt so das strukturelle Kollagennetz (Xu 2018). Gleichzeitig aktiviert es den Nrf2-Signalweg, der die Bildung zellschützender Enzyme anregt und die Fibroblastenaktivität unterstützt (Shen 2021).

    In Folge kann Curcumin den Kollagengehalt und die Elastizität der Haut positiv beeinflussen. Tierexperimentelle Daten zeigen eine verbesserte Wundheilung und Hauterneuerung, was ebenfalls auf eine beschleunigte Kollagenneubildung hindeutet (Sidhu 2016). Damit ist Curcumin ein interessanter Kandidat im Bereich „Anti-Aging von innen“.

    4. Wirkung auf Pigmentierung und Hautfarbe

    Die Hautfarbe wird primär durch die Aktivität der Tyrosinase, eines Schlüsselenzyms der Melaninsynthese, bestimmt. Curcumin hemmt die Tyrosinase-Aktivität und kann dadurch die Melaninbildung reduzieren (Zhou 2017). In klinischen Studien zeigte eine topische Kurkuma-Formulierung eine leichte Aufhellung bei Hyperpigmentierung und Altersflecken nach 4–8 Wochen (Vaughn 2016).

    Diese depigmentierenden Effekte sind insbesondere für Menschen mit unregelmäßigem Teint oder postinflammatorischen Flecken relevant. Allerdings gilt: Bei topischer Anwendung kann Curcumin durch seine intensive Farbe kurzzeitig gelbe Verfärbungen verursachen – diese sind harmlos und reversibel.

    5. Schutz vor UV-Strahlung

    UV-Strahlung ist eine Hauptursache für vorzeitige Hautalterung. Curcumin wirkt hier auf mehreren Ebenen:

    Es reduziert UV-induzierte DNA-Schäden in Hautzellen (Huang 2013).

    Es senkt die Bildung von Lipidperoxiden und verhindert so oxidativen Stress in der Zellmembran (Deng 2021).

    Es moduliert die Expression von Hitzeschockproteinen, die durch UV-Bestrahlung aktiviert werden (Niu 2020).

    Diese Effekte führen zu einer verminderten Apoptose epidermaler Zellen und stabilisieren das antioxidative Gleichgewicht der Haut. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung kann Curcumin daher als eine Art „innerer Sonnenschutz“ betrachtet werden – jedoch nur ergänzend, nicht als Ersatz für konventionelle UV-Filter.

    4. Kurkuma bei Hautproblemen – Überblick nach Indikation

    Kurkuma bei Akne und unreiner Haut

    Akne ist eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsen, die durch Überproduktion von Sebum, Bakterien (Cutibacterium acnes) und oxidativen Stress gekennzeichnet ist. Curcumin zeigt in mehreren Studien antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen, die direkt auf diese Mechanismen abzielen (Vyas 2013).

    In vitro hemmte Curcumin das Wachstum von C. acnes und senkte die Freisetzung entzündlicher Zytokine in Sebozyten (Jiang 2017). Darüber hinaus reguliert Curcumin die Aktivität der 5-α-Reduktase, eines Enzyms, das die Talgproduktion stimuliert. Dadurch kann es zur Reduktion fettiger Haut beitragen (Li 2018).

    Klinische Untersuchungen zeigen, dass topische Curcumin-Gele oder -Cremes die Zahl entzündlicher Läsionen reduzieren und die Heilung beschleunigen können (Fahim 2020). Bei oraler Einnahme sind Daten begrenzter, aber kombinierte Präparate (Curcumin + Piperin) verbesserten in kleinen Studien das Hautbild nach 6–8 Wochen (Kasprzak-Drozd 2024).

    Kurkuma bei Psoriasis (Schuppenflechte)

    Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, bei der das Immunsystem überaktivierte T-Helfer-Zellen (Th1/Th17) produziert. Curcumin hemmt gezielt die IL-17- und TNF-α-Signalwege, die an der Entzündungskaskade beteiligt sind (Kumar 2013).

    In einer kontrollierten Studie mit 63 Psoriasis-Patienten führte die Einnahme von 2 g Curcumin pro Tag über acht Wochen zu einer signifikanten Abnahme der Plaque-Dicke und Rötung im Vergleich zur Placebogruppe (Antiga 2015). Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei Kombination mit UVB-Therapie, wo Curcumin die Reizschwelle der Haut senkte und den Juckreiz reduzierte (Kaur 2019).

    Kurkuma bei Neurodermitis und empfindlicher Haut

    Neurodermitis (atopische Dermatitis) geht mit einer gestörten Hautbarriere und überaktiven Immunreaktionen einher. Studien zeigen, dass Curcumin die Treg-Aktivität (regulatorische T-Zellen) fördern und proinflammatorische Zytokine hemmen kann (Shen 2021). Damit trägt es möglicherweise zur Balancierung der Immunantwort bei.

    Tierexperimentelle Modelle zeigen eine Verringerung des Juckreizes und eine Abnahme des TEWL-Wertes, was auf eine stabilisierte Barriere hinweist (Kim 2016). In Pilotstudien mit Curcumin-haltigen Cremes wurde eine spürbare Reduktion von Rötungen und Schuppung berichtet (Kasprzak-Drozd 2024).

    Ein praktischer Nachteil ist die Gelbfärbung bei äußerlicher Anwendung. Sie lässt sich vermeiden, wenn Curcumin in verkapselter Form (Liposomen, Nanopartikel) eingesetzt wird, da diese stabiler und farbärmer sind (Tabanelli 2021).

    Kurkuma bei Wundheilung und Narbenbildung

    Die Wundheilung verläuft in drei Phasen: Entzündung, Neubildung und Remodellierung. Curcumin beeinflusst alle drei positiv. Es fördert die Angiogenese, stimuliert die Fibroblastenproliferation und moduliert den TGF-β-Signalweg, der für die Kollagenvernetzung entscheidend ist (Sidhu 2016).

    In Tiermodellen heilten Curcumin-behandelte Wunden schneller und mit geringerer Narbenbildung (Sidhu 2016). Die epithelisierende Wirkung wurde auch in Zellkulturen beobachtet, wo Curcumin die Migration und Teilung von Keratinozyten beschleunigte (Gopinath 2004).

    Klinische Anwendungen reichen von topischen Gelen bis zu hydrogelbasierten Pflastern, die Curcumin kontrolliert freisetzen. Erste Studien deuten auf verkürzte Heilungszeiten und geringere Entzündungsreaktionen hin (Vaghasiya 2019).

    5. Einnahme & Anwendung von Kurkuma für die Haut

    1. Innerliche Anwendung (Kapseln, Pulver, Ernährung)

    Die orale Einnahme von Kurkuma gilt als der nachhaltigste Weg, um Curcumin systemisch verfügbar zu machen. Da der Wirkstoff fettlöslich ist, wird er besser aufgenommen, wenn er zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit oder in Öl-basierten Kapseln eingenommen wird. In klinischen Studien lagen wirksame Dosierungen meist zwischen 500 und 1000 mg Curcumin pro Tag, was etwa 2–3 g Kurkumapulver entspricht (Lao 2006).

    Curcumin beeinflusst die Haut von innen, indem es systemische Entzündungsmarker reduziert, die auch an Hautproblemen beteiligt sind. So wurde bei Probanden mit Akne, Psoriasis oder UV-empfindlicher Haut eine Verbesserung der Hautfeuchtigkeit, Glätte und gleichmäßigeren Pigmentierung nach mehrwöchiger Einnahme beobachtet (Antiga 2015; Kasprzak-Drozd 2024).

    Ein bewährter Ansatz ist die Kombination mit Piperin aus Schwarzem Pfeffer, das die Bioverfügbarkeit um bis zu 2000 % steigern kann (Shoba 1998). Daher sind Bio-Kurkuma-Pfeffer-Kapseln oder Kurkuma-Komplex-Kapseln besonders geeignet, wenn eine gezielte Hautunterstützung gewünscht ist.

    Tipp: Ideal ist die Einnahme zu einer warmen Mahlzeit mit etwas Öl (z. B. Olivenöl oder Kokosöl). Wer empfindlich reagiert, sollte die Dosis langsam steigern.

    2. Äußerliche Anwendung (Masken, Cremes, Seren)

    Die topische Anwendung von Kurkuma kann entzündliche Hautzustände direkt beeinflussen. In Kosmetika wird meist Curcumin-Extrakt oder ätherisches Kurkumaöl eingesetzt. Diese Formen wirken lokal antioxidativ, können jedoch bei Kontakt mit Luft und Licht oxidieren und ihre Farbe verändern.

    Da reines Kurkumapulver stark färbt, sind moderne kosmetische Formulierungen heute meist verkapselt – etwa in Liposomen, Nanopartikeln oder Hydrogelen. Diese Systeme verbessern die Stabilität, Hautpenetration und verringern das Risiko von Hautverfärbungen (Tabanelli 2021).

    Anwendungsbeispiele:

    Cremes oder Seren: Zur täglichen Pflege bei empfindlicher oder trockener Haut, oft kombiniert mit Aloe Vera oder Niacinamid.

    Masken: Für einen kurzzeitigen Glow-Effekt, aber sparsam dosieren (max. 1 TL Pulver auf 2 EL Basis, z. B. Joghurt oder Tonerde).

    Gesichtsdampfbäder: Eine Messerspitze Kurkumapulver im heißen Wasser wirkt beruhigend auf gereizte Haut.

    DIY-Kurkuma-Maske mit Aloe Vera – natürliche Hautpflege mit beruhigenden, feuchtigkeitsspendenden und regenerierenden Eigenschaften

    Rezeptbeispiel: DIY-Kurkuma-Maske mit Aloe Vera

    1 TL Bio-Kurkuma-Pulver, 2 TL Aloe-Vera-Gel und 1 TL Hafermehl vermengen. Auf das gereinigte Gesicht auftragen, 10 Minuten einwirken lassen, dann mit lauwarmem Wasser abspülen. Anschließend eine feuchtigkeitsspendende Pflege auftragen.

    Hinweis: Bei sehr heller Haut kann eine leichte Gelbfärbung auftreten, die sich nach der Reinigung wieder zurückbildet.

    Erfahren Sie mehr in unserem Beitrag Kurkuma Maske selber machen – mit einfachen Rezepten und praktischen Anwendungstipps.

    3. Kombination mit anderen Pflanzenstoffen

    Curcumin entfaltet seine Wirkung oft stärker in Kombination mit anderen sekundären Pflanzenstoffen:

    Kurkuma + Schwarzer Pfeffer (Piperin): Klassischer Bioverfügbarkeits-Booster durch Hemmung des Curcumin-Abbaus in der Leber (Shoba 1998).

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    Kurkuma + Ingwer: Beide enthalten phenolische Verbindungen (Curcuminoide und Gingerole), die antioxidativ synergistisch wirken und Entzündungsmediatoren hemmen (Grzanna 2005).

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    Kurkuma + Ashwagandha: Adaptogene Kombination – kann bei stressbedingten Hautproblemen helfen, indem sie Cortisolspiegel stabilisiert und oxidativen Stress reduziert (Chandrasekhar 2012).

    ashwagandha_kapseln von Bionutra

    Kurkuma + Amla: Vitamin-C-reiche Ergänzung, die die Kollagensynthese und den antioxidativen Schutz zusätzlich unterstützt (Singh 2016).

    Diese Kombinationen sind in der modernen Naturheilkunde beliebt, da sie mehrdimensionale Ansätze bieten – antioxidativ, entzündungshemmend und hormonell ausgleichend –, was sich positiv auf Hautbild und Regeneration auswirken kann.

    6. Nebenwirkungen & Sicherheit

    Kurkuma gilt sowohl als Lebensmittel als auch in moderater Dosierung als Nahrungsergänzungsmittel grundsätzlich sicher. Dennoch sind einige Punkte wichtig, um eine sichere Anwendung für Haut und Körper zu gewährleisten.

    Mögliche Hautreaktionen bei äußerlicher Anwendung

    Bei topischer Anwendung kann es in seltenen Fällen zu leichten Hautreizungen, Trockenheit oder temporärer Gelbfärbung kommen – insbesondere bei empfindlicher oder sehr heller Haut (Tabanelli 2021). Diese Färbung ist harmlos und verschwindet meist nach dem Waschen.

    Ein weiterer Punkt ist die Oxidation von Curcumin, wenn es zu lange Luft und Licht ausgesetzt ist. Dadurch verliert es nicht nur an Wirksamkeit, sondern kann die Haut leicht reizen. Deshalb sollte Kurkuma in stabilisierten oder verkapselten Formulierungen angewendet werden, idealerweise in Produkten mit Lichtschutz und antioxidativen Begleitstoffen (z. B. Vitamin E).

    Empfehlung:

    • Kurkuma-Masken nicht länger als 10–15 Minuten einwirken lassen.
    • Immer auf frisch gereinigter Haut anwenden.
    • Bei Rötung oder Brennen sofort abspülen.

    Nebenwirkungen bei innerlicher Anwendung

    Bei oraler Einnahme ist Kurkuma ebenfalls gut verträglich. In klinischen Studien traten nur gelegentlich leichte Magenbeschwerden oder Blähungen auf, meist bei sehr hohen Dosen über 3 g Curcumin pro Tag (Lao 2006).

    Da Curcumin die Gallensekretion anregen kann, sollten Personen mit Gallensteinen oder Gallengangsverschluss vorher Rücksprache mit einem Arzt halten (Hewlings 2017).

    Ein weiterer wichtiger Aspekt sind mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten:

    • Blutverdünner (z. B. Warfarin, Aspirin): Curcumin kann die Blutgerinnung leicht hemmen.
    • Antidiabetika: Es kann den Blutzucker zusätzlich senken.
    • Protonenpumpenhemmer: In sehr seltenen Fällen kann Curcumin die Magenfunktion beeinflussen.

    Fazit: In normalen Dosierungen (bis 1 g Curcumin pro Tag) ist Kurkuma sicher. Menschen mit chronischen Erkrankungen oder unter Dauermedikation sollten die Einnahme jedoch ärztlich abstimmen.

    Sicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit

    Zur Anwendung von Curcumin in Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine ausreichenden Humanstudien vor. Tierstudien deuten zwar auf keine akute Toxizität hin, dennoch wird aus Vorsichtsgründen empfohlen, keine hochdosierten Präparate in dieser Zeit einzunehmen (Basnet 2011).

    Empfehlung: Kurkuma in der Küche ist unbedenklich, hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache verwendet werden.

    Zusammenfassung Sicherheit

    Bereich

    Bewertung

    Hinweise

    Topisch (äußerlich)

    Gut verträglich

    Verkapselte Formulierungen bevorzugen, Verfärbung möglich

    Oral (innerlich)

    Sicher bis 1 g Curcumin/Tag bzw. 1–2 g Kurkumapulver/Tag

    Höhere Dosen können Magen reizen

    Langzeitanwendung

    Sicher in moderater Dosis

    Regelmäßige Pausen empfohlen

    Schwangerschaft/Stillzeit

    Vorsicht

    Keine hochdosierten Präparate

    Wechselwirkungen

    Möglich

    Blutverdünner, Antidiabetika

    7. Häufige Fragen zu Kurkuma und Haut

    Wie lange dauert es, bis Kurkuma die Haut verbessert?

    Erste Effekte wie ein gleichmäßigeres Hautbild oder geringere Rötungen werden meist nach 4–8 Wochen regelmäßiger Einnahme beobachtet. Bei äußerlicher Anwendung kann ein sichtbarer Glow schon nach wenigen Tagen entstehen. Studien zeigen, dass Curcumin zeitabhängig wirkt – eine längere Anwendung bringt stabilere Ergebnisse (Antiga 2015).

    Kann man Kurkuma täglich einnehmen?

    Ja, Kurkuma kann täglich verzehrt oder als Nahrungsergänzung eingenommen werden, sofern keine Unverträglichkeiten bestehen. Eine typische Tagesdosis liegt bei 500–1000 mg Curcumin. Entscheidend ist die Bioverfügbarkeit – am besten in Verbindung mit Fett und Pfeffer (Shoba 1998).

    Welche Kurkuma-Form ist am besten für die Haut?

    Für die innerliche Anwendung eignen sich standardisierte Curcumin-Extrakte oder Kurkuma-Pulver mit Piperin, da Piperin die Aufnahme von Curcumin deutlich verbessert.
    Für die äußerliche Anwendung sind verkapselte Formulierungen wie Liposomen, Nanopartikel oder Cremes mit stabilisiertem Curcumin empfehlenswert, da sie tiefer in die Haut eindringen und keine Gelbfärbung hinterlassen (Tabanelli et al., 2021).

    Warum färbt Kurkuma die Haut gelb?

    Die intensive gelbe Farbe stammt vom Farbstoff Curcumin. Bei Masken mit Pulver kann sich dieser kurzfristig auf der Haut ablagern, ist aber nicht schädlich. Die Färbung verschwindet nach dem Waschen oder nach wenigen Stunden. In kosmetischen Produkten mit verkapseltem Curcumin tritt sie kaum auf.

    Hilft Kurkuma bei Pickeln oder nur gegen Entzündungen?

    Kurkuma wirkt auf beide Arten: Es hemmt entzündliche Zytokine und reduziert gleichzeitig die bakterielle Aktivität von C. acnes, einem Auslöser vieler Pickel (Vyas 2013). Dadurch kann es Unreinheiten vorbeugen und Rötungen mildern – sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet.

    Fazit

    Kurkuma zeigt ein bemerkenswert breites Wirkungsspektrum für die Haut. Der wichtigste Inhaltsstoff Curcumin wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und barrierestabilisierend. Dadurch kann es die Haut von innen und außen unterstützen – sei es durch die Neutralisierung freier Radikale, die Stärkung der Lipidmatrix oder die Hemmung kollagenabbauender Enzyme.

    Die Studienlage belegt zunehmend, dass Curcumin die Hautfeuchtigkeit, Elastizität und Pigmentierung positiv beeinflussen kann. Besonders interessant sind neuere Forschungsansätze zu Mikrobiom-Balance, UV-Schutz und Wundheilung, die aufzeigen, dass Kurkuma weit über seine traditionelle Verwendung hinausreicht (Shen 2021; Sidhu 2016; Kasprzak-Drozd 2024).

    Für den praktischen Einsatz gilt:

    Innerlich eingenommen (z. B. als Bio-Kurkuma- oder Kurkuma-Pfeffer-Kapseln) entfaltet Curcumin seine Wirkung systemisch, insbesondere bei entzündungsbedingten Hautproblemen.

    Äußerlich angewendet, sollte es in verkapselter, stabiler Form vorliegen, um Oxidation und Verfärbungen zu vermeiden.

    Die Kombination mit Piperin, Ingwer, Amla oder Ashwagandha kann die Wirksamkeit unterstützen und das antioxidative Netzwerk erweitern.

    Kurkuma ist kein Wundermittel, aber ein wissenschaftlich fundierter, pflanzlicher Ansatz, um die Hautgesundheit ganzheitlich zu fördern. Entscheidend sind Bio-Qualität, geprüfte Reinheit und eine sinnvolle Kombination von innerlicher und äußerlicher Anwendung – im Einklang mit einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil.

    Literatur:

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