ANWENDUNGEN
  • Reishi: Der König der Vitalpilze in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

    10 min lesen.

    Reishi – der „Pilz der Unsterblichkeit“ aus der TCM
    Inhaltsverzeichnis

    1. Was ist Reishi?

    Herkunft und Geschichte in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

    Der Reishi-Pilz (Ganoderma lucidum), in China als Ling Zhi und in Japan als Reishi bekannt, wird seit über 2000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet. Dort gilt er als „Pilz der Unsterblichkeit“ und wird mit Vitalität, Langlebigkeit und spirituellem Gleichgewicht in Verbindung gebracht. In alten chinesischen Schriften wurde Reishi vor allem für die Stärkung der „Lebensenergie Qi“ beschrieben. Auch in Japan und Korea fand er früh Eingang in die traditionelle Heilkunde, wo er zur Unterstützung von Leber, Herz und Nerven genutzt wurde (Wachtel-Galor 2011).

    Historisch war der Pilz so selten, dass er nur Kaisern, Adligen und besonders wohlhabenden Menschen vorbehalten war. Erst durch moderne Anbaumethoden seit den 1970er-Jahren ist Reishi in größerem Umfang verfügbar und auch in westlichen Ländern als Vitalpilz bekannt geworden.

    Botanische Einordnung und Synonyme

    Botanisch gehört der Reishi zur Familie der Lackporlingsverwandten (Ganodermataceae). Die bekannteste Art ist Ganoderma lucidum, doch auch nahe verwandte Arten wie Ganoderma tsugae oder Ganoderma sinense werden teilweise als Reishi gehandelt.

    Typische Synonyme sind:

    • Ling Zhi (chinesisch: 灵芝)
    • Reishi (japanisch: 霊芝)
    • „Pilz der Unsterblichkeit“
    • Glänzender Lackporling

    Die Fruchtkörper des Reishi sind leicht zu erkennen: Sie besitzen eine lackartig glänzende, rot-braune Oberfläche, die an poliertes Holz erinnert. In der Natur wächst Reishi bevorzugt auf abgestorbenem Hartholz, besonders Eichen und Buchen.

    2. Inhaltsstoffe im Reishi

    Die besondere Wirkung des Reishi wird auf eine Vielzahl bioaktiver Inhaltsstoffe zurückgeführt. Dabei stehen vor allem Polysaccharide und Triterpene im Mittelpunkt der Forschung, ergänzt durch weitere sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralien und Vitamine.

    Polysaccharide (Beta-Glucane)

    Polysaccharide, insbesondere Beta-Glucane, sind komplexe Kohlenhydrate, die in der Zellwand des Pilzes vorkommen. Sie gelten als die wichtigsten immunmodulierenden Inhaltsstoffe. Studien zeigen, dass Beta-Glucane die Aktivität von Makrophagen, natürlichen Killerzellen und T-Lymphozyten beeinflussen können, wodurch die Immunabwehr gestärkt wird (Zhou 2018). Zudem wirken sie antioxidativ und können die Abwehr gegenüber freien Radikalen verbessern.

    Triterpene (Ganoderinsäuren, Lucidone)

    Die zweite große Wirkstoffgruppe sind die Triterpene, insbesondere die sogenannten Ganoderinsäuren. Diese Substanzen geben dem Pilz seinen charakteristischen bitteren Geschmack. Triterpene werden mit verschiedenen biologischen Effekten in Verbindung gebracht, etwa entzündungshemmenden, leberschützenden und adaptogenen Eigenschaften (Paterson 2006). Auch mögliche Effekte auf den Hormonhaushalt und die Regulation von Cortisol werden diskutiert.

    Weitere Bestandteile

    Neben Polysacchariden und Triterpenen enthält Reishi weitere wichtige Substanzen:

    • Proteine und Peptide – darunter Lektine, die an Immunreaktionen beteiligt sein können.
    • Mineralstoffe – wie Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen und Zink.
    • Vitamine – insbesondere Vitamin B2, B3 und Vitamin D in Spuren.
    • Antioxidantien – wie Phenole und Flavonoide, die oxidative Prozesse im Körper abmildern können.

    Durch dieses komplexe Zusammenspiel verschiedener bioaktiver Stoffe ist Reishi ein einzigartiger Vitalpilz, dessen Wirkung in der modernen Forschung zunehmend untersucht wird.

    reishi pilz wirkung

    3. Welche Wirkung hat Reishi?

    Die Vielzahl an bioaktiven Inhaltsstoffen im Reishi – insbesondere Polysaccharide und Triterpene – führt dazu, dass der Pilz in der Forschung mit unterschiedlichen physiologischen Wirkungen in Verbindung gebracht wird. Dabei handelt es sich nicht um einzelne isolierte Effekte, sondern um ein Zusammenspiel verschiedener Mechanismen.

    Reishi und das Immunsystem

    Reishi wird häufig als „Immunpilz“ bezeichnet. Seine Polysaccharide, vor allem die Beta-Glucane, können an spezifische Rezeptoren der Immunzellen binden und deren Aktivität beeinflussen. Studien zeigen, dass die Aktivität von Makrophagen, natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und T-Lymphozyten gesteigert werden kann (Zhou 2018). Diese Zellen sind entscheidend für die Abwehr von Krankheitserregern und entarteten Zellen.

    Klinische Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass Reishi auch entzündungshemmende Signalwege moduliert. Dadurch wird das Gleichgewicht zwischen einer aktiven Immunabwehr und der Vermeidung überschießender Entzündungsreaktionen unterstützt (Wachtel-Galor 2011).

    Reishi für Nerven & Psyche

    Welche Wirkung hat Reishi auf die Nerven?

    Reishi gilt in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Mittel zur „Beruhigung des Geistes“. Moderne Studien liefern erste Hinweise, dass bestimmte Triterpene und Polysaccharide neuroprotektive Eigenschaften haben könnten.

    Untersuchungen an Tiermodellen zeigen, dass Reishi-Extrakte die Aktivität bestimmter Botenstoffe wie GABA beeinflussen können, die wichtig für die Regulierung von Stress und Angst sind (Chen 2021). Auch antioxidative Mechanismen spielen eine Rolle, da sie Nervenzellen vor oxidativem Stress schützen können. Erste kleine klinische Studien weisen darauf hin, dass Reishi bei Erschöpfung und Reizbarkeit eine unterstützende Rolle spielen könnte.

    Reishi und Hormone

    Welche Wirkung hat Reishi auf Hormone?

    Besonders im Fokus steht die mögliche Wirkung von Reishi auf den Cortisolspiegel, also das wichtigste Stresshormon. Triterpene des Pilzes zeigen in präklinischen Studien eine regulierende Wirkung auf die Nebennierenachse (HPA-Achse). Das könnte erklären, warum Reishi in manchen Studien mit einer Verbesserung von Stresssymptomen und Schlafqualität assoziiert wird (Sanodiya 2009).

    Darüber hinaus wird diskutiert, ob Reishi den Hormonhaushalt bei Frauen und Männern beeinflussen könnte. Hier fehlen jedoch noch umfangreiche klinische Daten, sodass die Forschungslage derzeit als vorläufig gilt.

    Reishi und die Leber

    Ein weiteres zentrales Anwendungsgebiet ist die Lebergesundheit. Triterpene und antioxidative Substanzen des Reishi zeigen in Tiermodellen leberschützende Effekte, indem sie freie Radikale abfangen und Entzündungsprozesse hemmen (Paterson 2006).

    In klinischen Pilotstudien konnte beobachtet werden, dass Reishi-Präparate die Leberwerte (z. B. Transaminasen) bei Patienten mit milden Leberfunktionsstörungen verbessern könnten (Tang 2018). Allerdings sind die bisherigen Studien noch klein und nicht ausreichend, um eindeutige Aussagen für die allgemeine Anwendung zu treffen.

    Reishi und Haut & Haare

    Reishi enthält antioxidative und entzündungsmodulierende Stoffe, die in Hautpflege und Dermatologie zunehmend Beachtung finden. In vitro konnte gezeigt werden, dass Extrakte aus Reishi die Kollagenbildung unterstützen und die Hautbarriere schützen können (Sun 2019).

    Traditionell wurde der Pilz auch für glänzendes Haar und ein jugendliches Aussehen verwendet. Moderne Daten dazu sind begrenzt, dennoch sind Reishi-Extrakte mittlerweile in manchen kosmetischen Produkten enthalten.

    Reishi und Schlaf

    Kann Reishi bei Schlafstörungen helfen?

    Reishi wird in Asien traditionell zur Verbesserung des Schlafs eingesetzt. Polysaccharide und Triterpene scheinen eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem zu haben. In einer klinischen Pilotstudie berichteten Teilnehmer nach acht Wochen Reishi-Supplementierung über eine verbesserte Schlafqualität und weniger Einschlafprobleme (Wang 2012).

    Die Mechanismen sind noch nicht abschließend geklärt, möglicherweise spielen eine GABA-modulierende Wirkung sowie die Regulation der Stresshormone eine Rolle.

    reishi kapseln

    4. Reishi Einnahme & Dosierung

    Reishi ist in verschiedenen Formen erhältlich – Pulver, Extrakt oder Kapseln. Die optimale Einnahme hängt von Produkt, Konzentration und individuellem Ziel ab. Einheitliche Dosierungsempfehlungen gibt es nicht, da Studien oft unterschiedliche Mengen und Zubereitungen verwenden. Dennoch lassen sich aus Forschung und traditioneller Anwendung Orientierungswerte ableiten.

    Wie viel Reishi am Tag?

    In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Reishi meist als Tee oder Dekokt eingenommen, wobei die tägliche Rohpilzmenge bei 3–15 g getrocknetem Pilz liegt. Moderne Nahrungsergänzungsmittel nutzen in der Regel Pulver oder hochkonzentrierte Extrakte.

    • Pulver: 1–3 g pro Tag
    • Extrakte (hochkonzentriert): 300–1000 mg pro Tag

    Studien mit Extrakten haben Dosierungen zwischen 600 mg und 1800 mg täglich eingesetzt, abhängig von der Fragestellung (Wachtel-Galor 2011). Für den Alltag reicht meist eine moderate Dosierung.

    Morgens oder abends einnehmen?

    Reishi kann sowohl morgens als auch abends eingenommen werden. Die Wahl hängt vom persönlichen Ziel ab:

    • Morgens: für allgemeine Vitalität und Immunsupport
    • Abends: zur Unterstützung von Entspannung und Schlaf

    Da Reishi bei manchen Menschen eine leicht beruhigende Wirkung hat, bevorzugen viele die Einnahme am Abend.

    Wie lange dauert es, bis Reishi wirkt?

    Reishi ist kein „Schnellwirkstoff“, sondern entfaltet seine Effekte schleichend über mehrere Wochen. Viele Studien beobachten erste spürbare Veränderungen (z. B. bessere Schlafqualität oder reduzierte Müdigkeit) nach 4–8 Wochen regelmäßiger Einnahme (Wang 2012).

    Für die Immunmodulation und antioxidativen Effekte ist oft eine längere Einnahmedauer sinnvoll, da diese Prozesse Zeit brauchen.

    Wie lange darf man Reishi einnehmen?

    In Asien wird Reishi traditionell über längere Zeiträume verwendet, teilweise über Monate oder sogar Jahre hinweg. Klinische Studien mit Einnahmezeiträumen von bis zu einigen Monaten berichten in der Regel über eine gute Verträglichkeit.

    Zur Sicherheit empfiehlt es sich jedoch, nach einigen Monaten eine Pause einzulegen oder die Einnahme mit einem Arzt oder Heilpraktiker abzustimmen – insbesondere bei höheren Dosierungen oder bestehender Medikation.

    5. Nebenwirkungen & Sicherheit

    Reishi gilt allgemein als gut verträglich und wird in Asien seit Jahrhunderten als Tonikum genutzt. Dennoch gibt es – wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln – einige Punkte zu beachten.

    Wann sollte man Reishi nicht einnehmen?

    Grundsätzlich sollten Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Risikofaktoren auf die Einnahme verzichten oder diese nur in Rücksprache mit einem Arzt beginnen. Dazu gehören:

    • Blutgerinnungsstörungen
    • Vor geplanten Operationen
    • Schwere Leber- oder Nierenerkrankungen
    • Bekannte Allergien gegen Pilze
    • Auch Kinder sollten Reishi nur nach ärztlicher Empfehlung einnehmen.

    Kontraindikationen

    (z. B. Blutverdünner, Schwangerschaft, Allergien)

    Einige spezifische Situationen erfordern besondere Vorsicht:

    • Blutverdünner (z. B. Warfarin, Heparin, ASS): Reishi kann die Blutgerinnung beeinflussen und dadurch das Blutungsrisiko erhöhen (Bensky 2004).
    • Schwangerschaft und Stillzeit: Hier liegen bislang keine ausreichenden Sicherheitsdaten vor, daher wird von einer Einnahme abgeraten.
    • Allergien: Bei Menschen mit Pilzallergien können Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz oder Atemprobleme auftreten.

    Mögliche Nebenwirkungen von Vitalpilzen allgemein

    Die meisten Anwender berichten über eine gute Verträglichkeit. Gelegentlich treten jedoch milde Beschwerden auf, die meist bei zu hoher Dosierung oder empfindlichem Verdauungssystem auftreten:

    • Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit
    • Mundtrockenheit oder ein leichter metallischer Geschmack
    • Hautreaktionen wie Juckreiz oder Rötungen (selten)

    Diese Nebenwirkungen klingen in der Regel ab, wenn die Dosierung reduziert oder das Präparat abgesetzt wird.

    Insgesamt gilt Reishi damit als sicheres Nahrungsergänzungsmittel, wenn er sachgerecht verwendet wird. Dennoch sollte die Einnahme – besonders bei Vorerkrankungen oder gleichzeitiger Medikamenteneinnahme – immer individuell geprüft werden.

    6. Reishi kaufen – Pulver, Extrakt oder Kapseln?

    Wer Reishi in seine Ernährung integrieren möchte, steht vor der Wahl zwischen unterschiedlichen Darreichungsformen. Jede Variante hat eigene Vor- und Nachteile, die man je nach individuellem Bedarf abwägen sollte.

    Unterschiede zwischen Pulver und Extrakt

    Reishi-Pulver

    Hierbei wird der getrocknete Fruchtkörper fein vermahlen. Das Pulver enthält alle Inhaltsstoffe des Pilzes in natürlicher Zusammensetzung, jedoch in relativ niedriger Konzentration. Es eignet sich gut für die tägliche Verwendung, zum Beispiel in Smoothies, Shakes oder Tees.

    • Vorteil: Ganzheitliches Spektrum an Nährstoffen
    • Nachteil: Bitterer Geschmack, geringere Wirkstoffdichte

    Reishi-Extrakt

    Extrakte werden mit speziellen Verfahren (z. B. Heißwasser- oder Ethanolextraktion) hergestellt, sodass die Polysaccharide und/oder Triterpene in konzentrierter Form vorliegen.

    • Vorteil: Deutlich höhere Wirkstoffkonzentration, praktisch für gezielte Anwendungen (z. B. Immunsystem, Schlaf)
    • Nachteil: Aufwendiger in der Herstellung, daher teurer

    In der Forschung werden überwiegend standardisierte Extrakte eingesetzt, da sie verlässlichere Ergebnisse ermöglichen.

    Reishi Kapseln als praktische Alternative

    Viele Anwender bevorzugen Kapseln, da diese eine einfache und geschmacksneutrale Einnahme ermöglichen. Besonders bei Extrakten, die durch den hohen Triterpen-Gehalt bitter schmecken, sind Kapseln eine angenehme Lösung.

    Hochwertige Kapseln sollten:

    • pflanzliche HPMC-Kapselhüllen enthalten (geeignet für Veganer und Vegetarier)
    • ohne Zusatzstoffe wie Magnesiumstearat oder Titandioxid hergestellt sein
    • eine klare Deklaration der enthaltenen Wirkstoffgruppen (z. B. „standardisiert auf 30 % Polysaccharide“) bieten

    Worauf beim Kauf achten?

    Da der Markt für Vitalpilze sehr groß ist, lohnt sich ein genauer Blick auf Qualität und Herkunft. Wichtige Kriterien sind:

    • Bio-Qualität: Zertifizierte ökologische Produktion ohne Pestizide und Schadstoffe
    • Laborgeprüft & rückstandskontrolliert: Analyse auf Schwermetalle, Pestizide und mikrobiologische Belastung
    • Transparente Herkunft: Angabe, ob der Pilz in Asien oder in Europa kultiviert wurde
    • Sichere Verarbeitung: Schonende Trocknung und Extraktion, um die Inhaltsstoffe zu erhalten

    Wer Wert auf höchste Sicherheit legt, sollte auf Produkte achten, die in der EU verarbeitet und geprüft werden.

    👉 Bio Reishi Kapseln kaufen – vegan, laborgeprüft, ohne Zusatzstoffe.

    7. Studienlage zu Reishi

    Die Forschung zu Ganoderma lucidum hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Dabei wurden sowohl präklinische (Labor- und Tierexperimente) als auch klinische Studien mit Menschen durchgeführt. Dennoch gilt die Datenlage als heterogen: Während manche Ergebnisse vielversprechend sind, fehlen oft groß angelegte, placebokontrollierte Untersuchungen.

    Klinische Studien

    Immunmodulation

    Mehrere klinische Studien zeigen, dass Reishi-Extrakte die Aktivität von Immunzellen steigern können. In einer randomisierten Studie mit Patienten, die an verschiedenen Krebsarten litten, führte eine Einnahme von Reishi-Extrakt (Ganopoly®, 1800 mg täglich über 12 Wochen) zu einer erhöhten Aktivität natürlicher Killerzellen und einer Verbesserung immunologischer Marker (Gao 2003).

    Schlaf & Erschöpfung

    Eine kleinere Studie untersuchte die Wirkung von Reishi-Polysacchariden auf die Schlafqualität. Nach acht Wochen berichteten die Teilnehmer über verbesserte Einschlafzeit und erholsameren Schlaf (Wang 2012). Auch Reduktionen von Müdigkeit und Reizbarkeit wurden dokumentiert.

    Leberfunktion

    In klinischen Beobachtungen konnten Reishi-Präparate die Leberwerte bei Patienten mit leichten Funktionsstörungen verbessern (Tang 2018). Zudem zeigen Tiermodelle Hinweise auf antioxidative und entzündungshemmende Mechanismen, die die Leberzellen schützen könnten.

    Stoffwechsel

    Erste Pilotstudien deuten auf positive Effekte bei Blutzucker- und Blutfettwerten hin. Allerdings sind die Ergebnisse bisher inkonsistent, da andere Untersuchungen keinen signifikanten Nutzen bestätigen konnten (Hasnat 2013).

    Forschungslücken und aktuelle Diskussionen

    Trotz vielversprechender Ergebnisse bestehen deutliche Forschungslücken:

    • Die meisten Studien haben nur kleine Stichprobengrößen.
    • Häufig fehlen placebokontrollierte Designs.
    • Unterschiedliche Darreichungsformen (Pulver, Extrakt, standardisierte Präparate) erschweren den Vergleich der Ergebnisse.

    Die aktuelle Diskussion in der Wissenschaft dreht sich daher um die Notwendigkeit standardisierter Extrakte und groß angelegter klinischer Studien, um die Wirksamkeit eindeutig zu belegen. Während Reishi in der TCM seit Jahrhunderten hoch geschätzt wird, steht die moderne Forschung noch am Anfang, das gesamte Wirkungsspektrum systematisch zu erfassen.

    8. FAQ zu Reishi

    Hat Reishi Koffein?

    Nein, Reishi enthält kein Koffein. Er wirkt nicht anregend wie Kaffee oder Tee, sondern wird traditionell eher für seine beruhigenden Eigenschaften geschätzt.

    Welche Vitamine sind im Reishi?

    Reishi enthält kleine Mengen an B-Vitaminen (z. B. B2, B3) sowie Vitamin D in Spuren. Hauptsächlich sind jedoch Polysaccharide und Triterpene für seine Wirkung relevant.

    Ist Reishi wirklich gesund?

    Reishi wird in der traditionellen Medizin seit Jahrhunderten eingesetzt. Moderne Studien zeigen Hinweise auf immunmodulierende, antioxidative und leberschützende Effekte, allerdings ist die klinische Datenlage noch begrenzt.

    Welcher Pilz senkt Cortisol?

    Neben Reishi werden auch andere Adaptogene wie Cordyceps oder Ashwagandha in Verbindung mit Cortisolregulation diskutiert. Reishi könnte durch seine Triterpene zur Stressreduktion und Cortisolbalance beitragen.

    Welche Pilze machen glücklich?

    Vitalpilze wie Hericium (Löwenmähne), Cordyceps und Reishi werden mit positiven Effekten auf Psyche, Nerven und Energie in Verbindung gebracht. Sie können indirekt zu einem ausgeglichenen Wohlbefinden beitragen.

    9. Fazit

    Der Reishi-Pilz (Ganoderma lucidum) gehört zu den bekanntesten Vitalpilzen weltweit. Seit über 2000 Jahren wird er in der Traditionellen Chinesischen Medizin als „Pilz der Unsterblichkeit“ geschätzt. Moderne Forschungen bestätigen, dass Reishi eine Vielzahl bioaktiver Inhaltsstoffe enthält – insbesondere Polysaccharide und Triterpene –, die das Immunsystem, die Leber und möglicherweise auch Nerven und Hormone beeinflussen können.

    Klinische Studien liefern erste positive Hinweise, etwa bei Immunmodulation, Schlafqualität und Leberfunktion. Gleichzeitig sind die bisherigen Untersuchungen meist klein und nicht ausreichend, um klare medizinische Empfehlungen auszusprechen. Reishi ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung oder medizinische Behandlung, kann jedoch als pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

    Für Anwender ist es wichtig, auf hochwertige Produkte zu achten – idealerweise Bio, laborgeprüft, rückstandskontrolliert und in pflanzlichen HPMC-Kapseln. Wer Reishi regelmäßig einnimmt, sollte Geduld mitbringen: Die Effekte zeigen sich meist erst nach mehreren Wochen.

    10. Literatur

    1. Wachtel-Galor S, Yuen J, Buswell JA, Benzie IFF. Ganoderma lucidum (Lingzhi or Reishi): A medicinal mushroom. In: Benzie IFF, Wachtel-Galor S, eds. Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2nd ed. Boca Raton (FL): CRC Press; 2011.
    2. Zhou X, Lin J, Yin Y, Zhao J, Sun X, Tang K. Ganodermataceae: Natural products and their related pharmacological functions. Am J Chin Med. 2018;46(1):1–27.
    3. Paterson RR. Ganoderma—a therapeutic fungal biofactory. Phytochemistry. 2006;67(18):1985–2001.
    4. Chen W, Li Y, Bao T, Gowd V. Medicinal importance of mushroom polysaccharides: A review. J Food Sci. 2021;86(4):1631–1647.
    5. Sanodiya BS, Thakur GS, Baghel RK, Prasad GB, Bisen PS. Ganoderma lucidum: A potent pharmacological macrofungus. Curr Pharm Biotechnol. 2009;10(8):717–742.
    6. Tang W, Gao Y, Chen G, Gao H, Dai X, Gao H. A randomized, double-blind and placebo-controlled study of Ganoderma lucidum polysaccharide extract on biomarkers of oxidative stress and liver function in healthy subjects. Phytother Res. 2018;32(6):1184–1192.
    7. Sun J, He H, Xie BJ. Novel antioxidant peptides from fermented mushroom Ganoderma lucidum. J Agric Food Chem. 2019;67(6):1784–1792.
    8. Wang C, Yue QX, Gao S, et al. Clinical observation of polysaccharide of Ganoderma lucidum on insomnia. Pharm Biol. 2012;50(6):757–761.
    9. Gao Y, Tang W, Dai X, Gao H, Chen G, Ye J, Chan E, Koh HL. Effects of Ganopoly® (a Ganoderma lucidum polysaccharide extract) on the immune functions in advanced-stage cancer patients. Immunol Invest. 2003;32(3):201–215.
    10. Hasnat MA, Pervin M, Lim JH, et al. Anti-inflammatory and antioxidant properties of Ganoderma lucidum extracts in human cells. Food Chem Toxicol. 2013;60:38–44.

    Schreiben Sie einen Kommentar

    Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.