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ANWENDUNGEN
  • Die Kurkuma Pflanze: Kurkuma richtig anbauen und verwenden

    März 15, 2024 7 min lesen.

    kurkuma pflanze

    Die Kurkuma-Pflanze, auch als Gelbwurz oder unter ihrem botanischen Namen Curcuma longa bekannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Diese Pflanzenfamilie umfasst auch bekannte Gewürz- und Heilpflanzen wie Ingwer und Kardamom. Anders als gelber Ingwer wird Kurkuma insbesondere wegen ihrer intensiv orang-gelben Wurzel geschätzt, die reich an dem sekundären Pflanzenstoff Curcumin ist.

    Inhaltsverzeichnis

    1. Herkunft und Anbaugebiete

    Ursprünglich stammt Kurkuma aus Südasien, insbesondere aus Regionen des heutigen Indien und Sri Lanka, wo sie seit über 4.000 Jahren kultiviert und verwendet wird. In der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin nimmt Kurkuma seit jeher einen hohen Stellenwert ein – sowohl als Gewürz als auch als Bestandteil verschiedener Heilmittel. Die Pflanze gedeiht am besten in tropisch-feuchtem Klima mit nährstoffreichem Boden.

    Indien ist bis heute der größte Produzent, Konsument und Exporteur von Kurkuma weltweit. Auch Länder wie Indonesien, Bangladesch, China und Thailand gehören zu den bedeutenden Anbauregionen.

    2. Einführung in Europa

    In Europa wurde Kurkuma durch arabische Händler im Mittelalter bekannt und zunächst vor allem als Farbstoff und Heilmittel verwendet. Bereits im 13. Jahrhundert gelangte das gelbe Pulver über Handelsrouten wie die Seidenstraße in den Mittelmeerraum. Aufgrund ihrer intensiven Farbe wurde sie auch als günstiger Ersatz für teuren Safran eingesetzt.

    Im Zuge der Entdeckungsreisen und der Kolonialzeit verbreitete sich die Kurkuma-Pflanze schließlich auch in europäischen Gärten – vor allem als exotische Zierpflanze. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sie durch das wachsende Interesse an Naturheilkunde, Superfoods und gesunder Ernährung erneut an Bedeutung gewonnen. Heute ist Kurkuma aus der Naturkost- und Nahrungsergänzungsmittelbranche kaum mehr wegzudenken.

    3. Kurkuma im Garten anbauen: So gelingt die tropische Wurzel

    Obwohl Kurkuma ursprünglich aus tropischen Regionen stammt, lässt sich die Pflanze mit etwas Know-how auch bei uns erfolgreich anbauen – idealerweise im Gewächshaus oder in Töpfen, die flexibel platziert werden können.

    Wuchs

    Die Kurkuma-Pflanze wächst krautig und erreicht eine Höhe von etwa 60 bis 100 cm. Sie bildet unterirdisch verzweigte Rhizome – das sind die verdickten Wurzelstücke (Knolle), die später geerntet werden. Oberirdisch entwickelt sie mehrere stabile Triebe, die einer Bananenstaude ähneln.

    Blätter

    Die Blätter sind groß, länglich und lanzettlich mit auffälligen Parallelnerven. Sie können bis zu 50 cm lang werden und wirken durch ihr sattes Grün sehr dekorativ. In ihrer Form erinnern sie leicht an Mais- oder Ingwerblätter.

    Blüten

    Unter idealen Bedingungen zeigt Kurkuma exotisch wirkende, gelblich-weiße Blüten mit violetten Hochblättern. Die Blütezeit liegt meist zwischen Juli und September. Allerdings blüht Kurkuma in Mitteleuropa selten – vor allem, wenn sie nicht dauerhaft warm genug steht.

    Früchte

    In unseren Breiten kommt es kaum zur Fruchtbildung. Kurkuma wird ausschließlich über die unterirdischen Rhizome vermehrt, aus denen sich neue Pflanzen bilden.

    Standort & Boden

    Standort: warm, hell, möglichst sonnig, benötigt einen warmen oder halbschattigen Standort; im Freien nur im Hochsommer, überwintern im beheizten Gewächshaus empfehlenswert.

    Boden: locker, humusreich, durchlässig; Blumenerde mit drittel groben Sand; Staunässe vermeiden! Ideal ist ein pH-Wert im neutralen bis leicht sauren Bereich.

    Pflanzung

    Pflanzzeit: Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht (idealerweise ab März im Haus vorziehen).

    Rhizome (am besten Bio-Kurkuma aus dem Naturkostladen) ca. 2–3 cm tief in lockere Erde einsetzen, waagerecht auslegen.

    Bei 20–25 °C und gleichmäßiger Feuchtigkeit treiben die Rhizome innerhalb weniger Wochen aus.

    Pflege & Ernte

    Gießen: regelmäßig, aber nicht zu viel – das Substrat sollte immer leicht feucht, aber niemals nass sein.

    Düngen: im Sommer alle 2–3 Wochen mit organischem Flüssigdünger.

    Ernte: Nach 8–10 Monaten, wenn sich die Blätter gelb verfärben und absterben, können die Rhizome geerntet werden – meist im Spätherbst.

    Konservierung

    Frisch verwenden: Wie Ingwer schälen und fein reiben.

    Trocknen: In dünne Scheiben schneiden und bei ca. 40 °C im Dörrautomat oder Ofen trocknen.

    Pulverisieren: Getrocknete Stücke in einer Gewürzmühle zu feinem Pulver mahlen und luftdicht lagern.

    Einfrieren: In kleine Stücke schneiden und portionsweise einfrieren.

    Vermehrung

    Die Vermehrung erfolgt durch Teilung der Rhizome. Dabei sollte jedes Teilstück mindestens eine Knospe (Auge) haben. Im Frühjahr in frische Erde setzen und wie oben beschrieben kultivieren.

    Krankheiten und Schädlinge

    Wurzelfäule durch Staunässe ist die häufigste Gefahr – daher unbedingt auf gute Drainage achten.

    Spinnmilben und Blattläuse können bei trockener Luft auftreten, vor allem bei Zimmerkultur. Regelmäßiges Besprühen oder Neemöl hilft.

    Pilzkrankheiten: Bei zu feuchtem Standort möglich – befallene Pflanzenteile frühzeitig entfernen.

    Kurkuma Heilpflanze

    4. Kurkuma als Heilpflanze: Anwendungen und Zubereitungen im Überblick

    Die Kurkuma-Pflanze (Curcuma longa) wird nicht nur als Gewürz, sondern seit Jahrtausenden auch als Heilpflanze geschätzt – insbesondere in der Ayurveda, der traditionellen chinesischen Medizin und zunehmend auch in der westlichen Naturheilkunde. Die leuchtend gelben Rhizome enthalten unter anderem das Polyphenol Curcumin, das für viele der pflanzlichen Eigenschaften verantwortlich gemacht wird. Kurkuma kann innerlich wie äußerlich angewendet werden und bietet ein breites Spektrum traditioneller Einsatzmöglichkeiten.

     1. Kurkuma-Abkochung bei Magenschleimhautentzündung

    Eine häufige Anwendung in der Volksmedizin ist die Abkochung von frischer oder getrockneter Kurkuma-Wurzel zur Unterstützung der Magenfunktion. Dazu wird ein Stück Rhizom (ca. 2–3 cm) oder 1 TL Kurkumapulver in ca. 250 ml Wasser für 10–15 Minuten leicht geköchelt. Die Flüssigkeit wird abgeseiht und idealerweise warm vor den Mahlzeiten getrunken.

    Diese Anwendung wird traditionell bei Magenbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder Magenschleimhautentzündung eingesetzt – mit dem Ziel, die Schleimhäute zu beruhigen und die Verdauung zu fördern.

    2. Kurkumapulver als Umschlag bei Schuppenflechte

    Kurkuma kann auch äußerlich verwendet werden. Eine bewährte Methode bei Schuppenflechte (Psoriasis) ist die Anwendung von Kurkuma-Umschlägen:

    Dafür wird Kurkumapulver mit etwas Wasser oder hochwertigem Öl (z. B. Oliven- oder Kokosöl) zu einer Paste vermengt.

    Die Paste wird auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und mit einem Verband oder Tuch abgedeckt.

    Nach etwa 20–30 Minuten Einwirkzeit wird der Umschlag entfernt und die Haut vorsichtig gereinigt.

    Diese Anwendung wird traditionell genutzt, um Hautreizungen zu lindern und trockene, schuppige Areale zu beruhigen.

    3. Tinkturen bei Ekzemen

    Zur Unterstützung bei Ekzemen oder entzündlicher Haut kann eine Kurkuma-Tinktur zum Einsatz kommen. Solche Tinkturen werden aus Kurkumapulver oder frischem Rhizom durch Mazeration in Alkohol (z. B. 40–70 %iger Weingeist) über mehrere Wochen hergestellt.

    Die verdünnte Tinktur kann mit einem Wattestäbchen auf kleine Hautareale aufgetragen werden. Sie wird in der Naturheilkunde gelegentlich zur lokalen Pflege bei juckender, gereizter Haut verwendet – insbesondere dort, wo fettige Salben nicht geeignet sind.

    4. Kurkuma als Nahrungsergänzung

    In moderner Form wird Kurkuma häufig als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen – meist in Pulverform oder als Kapsel. Die tägliche Einnahme soll nach traditionellem Verständnis:

    • die Verdauung anregen
    • den Stoffwechsel unterstützen
    • zur körperlichen Balance beitragen
    • die Ernährung mit sekundären Pflanzenstoffen ergänzen

    In Kombination mit schwarzem Pfeffer (Piperin) oder hochwertigen Ölen kann die Bioverfügbarkeit von Curcumin erhöht werden – ein Aspekt, der bei Nahrungsergänzungsmitteln besonders berücksichtigt wird.

    Ob als Tee, Umschlag, Tinktur oder Nahrungsergänzung – Kurkuma bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Als Heilpflanze mit langer Tradition findet sie heute sowohl in der Hausapotheke als auch in der modernen Pflanzenkunde ihren Platz. Die äußerlichen und innerlichen Anwendungen sind dabei individuell kombinierbar, wobei auf eine qualitativ hochwertige, möglichst biologische Herkunft geachtet werden sollte.

    5. Kurkuma Pflanze: Wirkung von Kurkuma

    Traditionelle Anwendungen

    In der Ayurvedischen Medizin gilt Kurkuma als eines der wichtigsten „Rasayanas“, also verjüngenden Mittel. Dort wird sie traditionell eingesetzt, um das Gleichgewicht der drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha) zu fördern – insbesondere zur Stärkung der Verdauungskraft (Agni).

    Typische Einsatzbereiche in der traditionellen Heilkunde:

    Förderung der Verdauung: Kurkuma soll die Magensaftproduktion anregen, Blähungen reduzieren und die Gallenproduktion unterstützen. Klassisch wird sie bei Völlegefühl oder träger Verdauung als Tee oder Gewürz verabreicht.

    Stärkung des Immunsystems: In Form von Abkochungen oder sogenannten „Golden Milk“-Rezepturen wird Kurkuma als tonisierendes Hausmittel zur allgemeinen Stärkung und inneren Reinigung genutzt.

    Unterstützung bei Hautleiden: Auch wenn äußerlich angewendet, gilt die innere Einnahme von Kurkuma – traditionell kombiniert mit anderen Pflanzen – als ergänzende Maßnahme bei unreiner Haut, Ekzemen oder Entzündungen.

    Moderne Sichtweise und Erkenntnisse

    In der modernen Naturheilkunde und Forschung steht vor allem der Inhaltsstoff Curcumin im Fokus, der am intensivsten untersuchte Wirkstoff der Kurkuma-Wurzel. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes sekundäres Pflanzenpolyphenol, dem eine Reihe funktioneller Eigenschaften zugeschrieben werden – vor allem im Kontext der Ernährung.

    Mögliche ernährungsphysiologische Vorteile bei innerlicher Anwendung (gemäß wissenschaftlicher Forschung):

    Antioxidative Wirkung: Curcumin kann freie Radikale binden und so zum Schutz von Zellen beitragen.

    Unterstützung von Verdauung und Leberfunktion: Studien deuten darauf hin, dass Curcumin die Produktion von Gallenflüssigkeit fördern kann – ein Aspekt, der die traditionelle Anwendung bei Völlegefühl und fettiger Speise unterstützt.

    Begleitend bei entzündlichen Prozessen: Aufgrund seiner Fähigkeit, bestimmte Enzyme und Signalstoffe im Körper zu beeinflussen, wird Curcumin auch im Zusammenhang mit entzündlichen Stoffwechselprozessen untersucht – z. B. im Kontext von Gelenkbeschwerden oder chronischen Darmerkrankungen.

    Anwendung in der funktionellen Ernährung: Kurkuma wird zunehmend in funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt, um eine ausgewogene Ernährung gezielt zu unterstützen – etwa zur Ergänzung bei unausgewogener Ernährung oder im Rahmen gesundheitsbewusster Lebensstile.

    Bioverfügbarkeit und Kombination

    Ein wichtiges Thema bei der innerlichen Anwendung ist die Bioverfügbarkeit von Curcumin – also, wie gut der Körper den Wirkstoff aufnehmen kann. Reines Curcumin ist schwer löslich in Wasser und wird schlecht vom Darm resorbiert. Daher wird es häufig kombiniert mit:

    Piperin aus schwarzem Pfeffer, das die Aufnahme im Darm deutlich steigern kann.

    Fetten oder Ölen, etwa in Verbindung mit Kokosöl oder in Kapseln mit Lipid-Trägersystem.

    Liposomalen Formulierungen, die Curcumin in kleinen Fettbläschen verpacken, um es besser verfügbar zu machen.

    6. Fazit: Kurkuma – eine vielseitige Pflanze mit langer Tradition

    Die Kurkuma-Pflanze ist weit mehr als ein asiatisches Gewürz. Ihre lange Geschichte in der traditionellen Heilkunde Asiens sowie ihre zunehmende Bedeutung in der modernen Pflanzenkunde machen sie zu einer echten Allrounderin der Natur.

    Von ihrer Herkunft ursprüngliche aus China und Indien über die Einführung nach Europa bis hin zum eigenen Anbau im Garten – Kurkuma begeistert durch ihre Vielseitigkeit. Als Heilpflanze wird sie sowohl innerlich als auch äußerlich genutzt: klassisch etwa als Abkochung bei Magenbeschwerden, als Umschlag bei Hautproblemen oder in Form von Tinkturen zur lokalen Pflege.

    Besonders die innerliche Anwendung steht im Fokus traditioneller und moderner Ansätze. Ob zur Unterstützung der Verdauung, zur Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung oder zur allgemeinen Stärkung – Kurkuma kann in vielen Lebensbereichen sinnvoll integriert werden. Moderne Formen wie Kapseln, Extrakte oder liposomale Präparate machen die Einnahme heute besonders komfortabel und effizient.

    Wer Wert auf natürliche, ganzheitliche Gesundheitskonzepte legt, findet in Kurkuma eine wertvolle Pflanze mit uraltem Wissen und zeitgemäßer Relevanz – vorausgesetzt, sie wird bewusst, qualitätsorientiert und individuell passend eingesetzt.

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